Der Plan: Einmal quer durch den Etosha Nationalpark mit unserem Camper.
Das Ergebnis: Einmalig! Aber nicht zu empfehlen.
Es war von Beginn an klar, dass der Weg durch einen Teil des Parks mit unserem Camper schwierig werden könnte. In Namibia sind die Straßen mit Buchstaben bezeichnet. A-Straßen sind große Highways, B-Straßen entsprechen etwa Bundesstraßen, C-Straßen sind oft asphaltiert und unserer Erfahrung nach ebenfalls in gutem Zustand und D-Straßen sind nicht asphaltiert und oft sehr ungemütlich, weil die Farbahn ausgewaschen ist und aus zahllosen Rillen und Schlaglöchern besteht. Die Hauptstraße von Okaukuejo nach Namutoni ist etwa 130 Kilometer lang und als C-Straße angegeben. Von ihr führen viele D-Straßen zu umliegenden Wasserlöchern. Da der Camper nur für C-Straßen zugelassen ist, stand der Fahrt nichts im Wege. Nach den ersten Metern merkten wir jedoch schnell, dass die Straße nur ein D verdient hätte. Auf der gesamten Strecke konnten wir nur selten 50 km/h fahren, oft ging es in Schrittgeschwindigkeit vorwärts. Im Camper klapperte, klirrte und schwankte es wie verrückt.Letztlich benötigten wir gute 7 Stunden für die 130 Kilometer. So können wir für diese Fahrt nur zu einem Geländewagen raten.
Ein Trost waren die vielen Tierbesichtigungen unterwegs. So können etwa 2 Stunden für Pausen und Beobachtungen von der Fahrzeit abgezogen werden. Nachhaltigen Eindruck hinterließen die Elefanten auf dem Weg. An einem Wasserloch, unweit der Straße gelegen, tummelte sich eine Elefantenfamilie inklusive Baby. Wir nutzten die Gelegenheit und machten selber auch eine Pause.




Später standen wir unverhofft nach einer Kurve mitten in einer Elefantenfamilie. Auf beiden Seiten waren Tiere beim Fressen. Nach 10 Minuten mussten wir zügig Platz machen, damit die Tiere von der einen Seite zur anderen gelangen konnten.

Am späten Nachmittag, dem ersehnten Ziel immer näher, trafen wir auf mehrere einzeln herumspazierende mächtige Elefantenbullen. Die Bullen im Etosha-Park sind Afrikas größten Elefanten, haben aufgrund des Mineralienmangels jedoch nur kleine Stoßzähne.

Gegen 17 Uhr erreichten wir das Fort Namutoni und mussten feststellen, dass unsere Reservierung für den 10.6. und nicht den 10.7. eingetragen war. Dennoch bekamen wir einen Stellplatz und konnten uns endlich von den Strapazen erholen. Viel zu bieten hat das wiederaufgebaute Fort leider nicht. Viele Gebäude sind verlassen und das Restaurante bot schlechte Qualität zum überhöhten Preis. Grund für eine teure Übernachtung im Park sind die fußläufig erreichbaren und nachts beleuchteten Wasserlöcher. Oft halten sich viele verschiedene Tiere an ihnen auf. Zu unserer Zeit sahen wir leider nur eine Hyäne, die zweimal am Wasserloch entlang lief.
Nun sind wir bereits auf dem Rückweg nach Windhoek. Viele Grüße, Florian