Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. wurden in den germanischen Wäldern drei Legionen unter Führung von Publius Quinctilius Varus von den Germanen überfallen und niedergemetzelt. Die Schlacht war eine der schlimmsten Niederlagen der Römer und führte zur Errichtung des obergermanisch-raetischen Limes. Über 1200 Jahre spielte die Schlacht im Abendland keine Rolle mehr und wurde erst 1425 von einem Benediktiner wiederentdeckt. Später wurde sie zum „Urknall“ der deutschen Geschichte erklärt.
Bei dem tollen Herbstwetter machte ich mich mit meiner Freundin zusammen auf die Suche nach den Spuren der Varusschlacht. Begonnen haben wir im Teutoburger Wald, denn nach Tacitus fand die Schlacht nicht weit vom saltus teutoburgiensis statt.
In Kalkriese hat nach neuesten Forschungen die Varusschlacht stattgefunden. Auf etwa 5000 Quadratmetern fand man das Inventar einer ganzen römischen Armee. Die Römer passierten hier einen Engpass, der zunächst nicht als solcher zu erkennen war. Im Süden befindet sich der Kalkrieser Berg und im Norden befand sich ein großes Moor.
Zwischen Berg und Niederung hatten die Germanen zusätzlich einen 400m langen un ca. 2m hohen Wall gebaut, auf dem eine Brustwehr stand. Der Wall wurde eilige aus Rasensoden, Sand und Kalksteinen gebaut und war an das Geländeprofil angepasst.
Das Thema Varusschlacht bleibt für mich weiterhin spannend. Im Boden schlummern sicherlich noch viele Schätze, die uns in der Rekonstruktion weiterhelfen können.
Verwendete Literatur: Märtin, Ralf-Peter (2010): Die Varusschlacht. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
Bis denn
Florian